Der Strategieworkshop im September bildete den Abschluss des halbjährigen Beteiligungsprozesses in Umkirch, um das von Corona zurückgeworfene ehrenamtliche Engagement wieder zu aktivieren.

Zur Tradition gewordene Veranstaltungen der Vereine konnten durch die Pandemie nicht mehr stattfinden. Deutlich sichtbar wurde dies zum Beispiel beim Gemeindefest, das traditionell von den Umkircher Vereinen ausgerichtet wurde. Aber auch regelmäßige vereinsinterne Treffen wie wöchentliche Proben oder Trainings konnte nur eingeschränkt oder gar nicht stattfinden. »Dieser Zustand lähmte die Aktiven und nicht allen fiel der Wiedereinstieg in ihr früheres Engagement leicht, als die Corona-Maßnahmen es schließlich wieder erlaubten,« so Imke Senst, Vorsitzende der Umkircher Vereinsgemeinschaft und Initiatorin des Prozesses.

Der »Gut beraten!«-Prozess brachte einige neue Projekte auf den Weg: Das Mühlenfrühstück wurde bereits vom Förderverein Umkircher Mühle gemeinsam mit anderen Vereinen und Organisationen umgesetzt und soll auch künftig eine Begegnungsmöglichkeit für alle Generationen bieten. In Planung ist ein Begegnungscafé, perspektivisch mit Mittagstisch, das ein regelmäßiger und fester Begegnungsort für alle Interessierten werden kann. Ein Vereinstag soll die Vielfalt der Umkircher Vereine und Organisationen präsentieren und Menschen zum Mitmachen anregen. Mit einer digitalen Vernetzungsplattform soll auf Bedarfe der Vereine aufmerksam gemacht und Freiwilligen der Einstieg erleichtert werden.

Die Förderung über den Beratungsgutschein »Gut beraten!« der Allianz für Beteiligung unterstützte dabei, dass neben einer Auftaktveranstaltung mit dem Lenkungsgremium eine gut besuchte Engagementwerkstatt im Juni und der abschließende Strategieworkshop im September stattfinden konnten. Fachlich begleitet wurden die Engagierten und Interessierten dabei von Hans-Ulrich Händel. Der erfahrene Porzessbegleiter wird zur Freude der Beteiligten die Gemeinde Umkirch noch weitere zwei Jahre begleiten. Der Antrag der Gemeindeverwaltung auf eine Förderung über die »Quartiersimpulse« der Allianz für Beteiligung wurde positiv beschieden. So werden auch die Erkenntnisse aus dem »Gut beraten!«-Prozess in die Entwicklung einer »Engagement- und Beteiligungsstrategie« fließen. Der Förderschwerpunkt »Generationengerechtigkeit und Sorgende Gemeinschaften« kommt den Umkirchern dabei gut zupass. Der bisherige Prozess ergab, dass einige Vereine mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben. Auch die Organisationen der Wohlfahrtspflege spüren, dass sie mit ihren derzeitigen Ehrenamtlichen den aktuellen Bedarf an Nachbarschaftshilfe und anderer Unterstützung jetzt schon nicht ausreichend abdecken können. »Die Entwicklung einer Engagement- und Beteiligungsstrategie wird uns hoffentlich Wege aufzeigen, wie wir Menschen egal welchen Alters zu einem sozialen ehrenamtlichen Engagement bewegen können,« hofft Katja Lochmann-Bayer, Vorstandsmitglied des Vereins, der die Pflegewohngruppe im Haus am Mühlbach seit Beginn auf vielfältige Weise unterstützt. Man wisse schon heute, dass der bereits spürbare Pflegenotstand sich in den nächsten Jahren noch verschärfen werde.

»Wir haben die Initiative ›Wir in Umkirch‹ von Anfang an aktiv unterstützt und sind überzeugt, dass viele der künftigen Herausforderungen nur in einem guten Miteinander von Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik zu bewältigen sind,« freut sich Bürgermeister Laub über die beiden Förderzusagen und die damit verbundenen Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Zum Auftakt der Quartiersimpulse am Montag, den 6. November um 18 Uhr im Bürgersaal Umkirch sind daher alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich über den Prozess zur Entwicklung einer Engagement- und Beteiligungsstrategie für Umkirch zu informieren und zu beteiligen.

Kontakt und Rückfragen über engagement@wir-in-umkirch.de
Anmeldung über Webseite

Menschen im Stuhlkreis
Foto: Hans-Ulrich Händel
Kategorien: Gut Beraten!UVG